Von der Taufe und dem Sakrament des Altars

Von der Taufe.

»Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.« »Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.« [Mt 28,19; Mk 16,16]
Damit weiß ein Unkundiger von der Taufe genug aus der Schrift, entsprechend auch vom andern Sakrament in kurzen, deutlichen Worten, nämlich den Text des heiligen Paulus [1 Kor 11,23–25]:

Vom Sakrament [des Altars].

Unser Herr Jesus Christus in der Nacht, als er verraten ward, nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: »Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.«
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: »Dieser Kelch ist ein neues Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünde. Solches tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.«

Auf diese Weise hätte man in fünf Hauptteilen die gesamte christliche Lehre, die man immerfort behandeln und von Wort zu Wort fordern und abhören soll. Denn verlasse dich nicht darauf, dass die Kinder und Jugendlichen allein aus der Predigt alles Nötige lernen und behalten. Wenn man nun diese Stücke gut kennt, so kann man anschließend noch etliche Psalmen oder Gesänge, die darüber gedichtet sind, vorlegen als Zugabe und Vertiefung desselben Stoffes und so die Jugend in die Schrift führen und täglich weiter vorangehen.

Es soll aber nicht damit genug sein, dass man es nur dem Wortlaut nach auffasst und aufsagen kann, sondern lass die Kinder und Jugendlichen auch zur Predigt gehen, insbesondere zu der Zeit, die für den Katechismus vorgesehen ist, damit sie hören, wie er ausgelegt wird, und verstehen lernen, was jedes Stück beinhaltet, so dass sie es auch aufsagen können, wie sie es gehört haben, und verständig antworten, wenn man sie fragt, damit es nicht ohne Nutzen und Frucht gepredigt werde. Denn darum machen wir uns die Mühe, den Katechismus oft vorzupredigen, damit man dies der Jugend einpräge, nicht anspruchsvoll oder schwer verständlich, sondern kurz und möglichst einfach, damit sie es leicht auffassen und es im Gedächtnis bleibt. Deshalb wollen wir uns nun die genannten Stücke nacheinander vornehmen und möglichst deutlich davon reden, so viel nötig ist.